Unsere Reise nach Burma ist schon einige Jahre her – sechs um genau zu sein – doch das Land steht weiterhin in den Top 3 Ländern meiner Reiseziele. Wir bereisten das Land zu einem Zeitpunkt der einerseits unpassend, andererseits sich als sehr vorteilhaft herausstellte. Ende 2007 erlangte das Land mediale Aufmerksamkeit, als Demonstrationen buddhistischer Mönche gegen die regierende Militärjunta niedergeschlagen wurden. Im Jahr 2008 wurde Burma vom Zyklon Nargis heimgesucht, der mehr als 10.000 Todesopfer forderte und Teile des Landes verwüstet zurück ließ. Diese negativen Schlagzeilen führten wohl dazu, dass in der Folge wenige Touristen das Land bereisten.
So hatten wir im Februar 2009 manche Sehenswürdigkeiten für uns und trafen insgesamt erstaunlich wenige ausländische Touristen an. Das Land faszinierte uns durch seine Authentizität, wie ich sie in noch keinem Land erlebt hatte. Die Bewohner, die mit westlicher Kultur so gut wie keine Berührung hatten, waren auf eine unfassbar „echte“ Art und Weise offen und ehrlich – und freundlich ohnehin. Als wir von jungen Burmesen auf der Sprache angesprochen wurden mit dem typischen „Hello, where are you from?“ erwarteten wir einen geschäftstüchtigen Souvenirverkäufer, doch in Wirklichkeit hatten die Burmesen wirkliches Interesse an uns oder wollten Englisch üben. Die Freundlichkeit war umso erstaunlicher, wenn man die ärmlichen Verhältnisse der Einwohner betrachtet. So sah man bei den Tempeln von Bagan allerorts Bauern, die mit ihrem Ochsenkarren das Feld bestellten. Neben den Bewohnern waren die Sehenswürdigkeiten spektakulär – von der Shwedagon-Pagode in Rangun bis hin zu den weißen Sandstränden von Ngapali. Das Ganze wird umhüllt von der überall präsenten buddhistischen Spiritualität der Bewohner, was wiederum dem Land einen ganz besonderen Charme verleiht.